Mall und Regenbogen vom 17.08.2004

Aufwachen in Lordsburg/New Mexico ist wahrlich etwas Besonderes, den dazugehörigen Spruch habe ich aber gestern schon gebracht. Erwähnenswert ist noch, dass es sich bei dem Nest mit dem gewaltigen Namen um eine Ansiedlung in der Einöde handelt, die von einem Containerbahnhof und abgewrackten Industrieansiedlungen geprägt wird.

Der Weg führt uns weiter gen Osten. Erste Station ist in El Paso/Texas, direkt an der mexikanischen Grenze. Ein in meinen Ohren lohnenswertes Ziel, dem wir daher einen kurzen Stadtbummel angedeihen lassen. Die Cowboyzeit mag hier mal richtig schön gewesen sein, heutzutage ist davon nicht mehr viel zu sehen. Nach einer Stunde klappt die Autotür daher wieder zu und Bernde gibt Gas.

Heute Abend soll gezeltet werden. Ohne Barbecue (für die Uneingeweihten: es handelt sich hierbei um das Grillen überwiegend fleischlicher Rohwaren, zu denen zwangsläufig diverse Soßen gereicht werden müssen) geht da natürlich gar nichts, wir müssen einkaufen. Der erfahrene Amerikareisende kennt die verwirrend riesigen Konsumtempel außerhalb der Städte, durch die sich der Kauffreudige zu schlagen hat. Eine Unsitte, die sich leider auch in Deutschland breitgemacht hat. Entgegen meiner früheren Erfahrungen gibt es jetzt auch Obst und Gemüse in den Nahrungsmittel-Hallen, ein Apfel im Beutel ist besser als ein Burger in der Tüte. Zumindest für die schiffsgeschädigte Figur von Weltreisenden.

Nach einer wieder einmal ordentlich runtergeschrubbten Anzahl von Meilen erreichen wir das Tagesziel, den Campingplatz von Balmorhae. Mit den bei uns so bezeichneten Wiesen hat das aber nichts zu tun. Jeder Stellplatz hat seine eigene überdachten Sitzbank mit angeschlossenem Grill. Da wir nach 20 Uhr eintreffen, ist die Rezeption nicht mehr besetzt. Es gibt dafür eine Kasse des Vertrauens, der man eine Tüte entnimmt, das Geld hineintut und das Ganze in einen Briefkasten wirft. Ein schönes Modell, das ich mir für Deutschland aber irgendwie nicht so richtig vorstellen kann.

Hoffi übernimmt wieder seine seit einiger Zeit etwas brach liegende Aufgabe als Kombüsenchef, der Grill raucht innerhalb kürzester Zeit. Landestypisch haben wir auf den heutigen Speiseplan Steak mit roten Bohnen gesetzt. Dazu gibt es Wein aus dem 5-Liter-Behälter. Während des Zubereitens grüßt ein riesiger Regenbogen vom Himmel und versetzt uns in genau die richtige Stimmung für einen Abend im Kreise der Freunde. Es war wirklich schön.

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