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Buffalo Soldier und Nasa vom 18.08.2004 |
Unterschiedliche Ansichten innerhalb der
Kulturgruppe über unser Reisetempo eskalieren in einem kleinen Streit.
Als Folge dessen einigen wir uns darauf, heute noch mal eine Kohle draufzulegen
und die knapp 600 Meilen bis an den Golf von Mexiko durchzufahren. Als
Ziel wird die Küste von Louisiana auserkoren, kurz vor Abfahrt hält
uns eine freundliche Mitcamperin dankenswerterweise davon ab.
Offensichtlich von erheblicher Neugier getrieben, stürzt sie auf
uns zu. Unser Reisezweck begeistert die etwa 50-Jährige sichtlich
und sie erklärt, dass die angestrebte Küstenlinie nur aus Moor
bestehe. Sie fahre mit ihrem Mann und dem riesigen Wohnwagen immer gerne
in die Nähe von Houston, da wohne sie und es sei traumhaft schön.
Wir glauben ihr, ändern das Tagesziel in „Galverston“
und geben Gas.
Fort Lancester - das klingt nach Abenteuer und Hollywoodfilm. Zwei Kameraden
lassen sich davon blenden (mir war El Paso eine Lehre) und erzwingen das
Verlassen des Highways Richtung Sehenswürdigkeit. Diese besteht aus
Trümmern, hat aber ein sehr interessantes Besucherzentrum. Hier erfahre
ich eine Menge über die „Buffalo Soldier“. Das war eine
Einheit farbiger Soldaten, die sich in den Zeiten der Kolonialisierung
des Wilden Westens aufgrund ihrer Unerschrockenheit einen legendären
Namen gemacht hat. Den Bob-Marley-Song kennt man ja, ich habe ihn jetzt
auch verstanden. Reisen bildet, manchmal auch auf Umwegen.
Nach einer kleinen Kaffeepause ist Maschine zurück im Fahrersitz
und chauffiert uns wie gewohnt fehlerfrei durch das erstaunlich grüne
Texas. Ich hatte zu diesem Bundesstaat immer Bilder von Wüste und
flimmernder Luft im Kopf, dabei ist die von uns passierte Gegend waldig
und hügelig. Es regnet auch mal gerne. Mehr als sonst, ist von den
Einheimischen zu erfahren. Na toll.
Auch Houston hat einen klangvollen Namen, nicht nur wegen des Problems
von Apollo 13. Die Skyline ist beeindruckend, das Nasa-Zentrum vom Highway
10 aus leider nicht zu sehen. Die örtliche Nähe zum Leitzentrum
regt lange Gespräche über die Raumfahrt, Mondlandungen und technische
Zukunftsszenarien innerhalb der Reisegruppe an. Erstaunlich, was jeder
von uns so weiß.
Die Insel Galverston liegt 40 Meilen südöstlich von Houston
und ist ein ziemlich großer Badeort. Hotels und auf Stelzen stehende
Wochenendhäuser ziehen sich entlang der Küste, direkt am Meer
schlagen wir die Zelte auf. Heute gibt’s Rippchen, auch der Wein
ist wieder dabei. Gesättigt begeben sich die Kameraden an den Strand,
ich bin müde und steige in den Schlafsack. Erstaunlicherweise hat
der Wind das Zelt nicht weggeblasen.
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