Die Erdkugel 
        ist kleiner geworden 
         
        Nach genau 80 Tagen kehren neun Freunde von ihrer Weltreise nach Jena 
        zurück Von OTZ-Redakteur Lutz Prager Jena. Mit dem aus einer Tankstellenwerbung 
        bekannten Lied "I´am walking" von Fats Domino begrüßte 
        gestern die "Saxesful"-Band der Musik- und Kunstschule neun 
        weltreisende Jenaer auf dem Marktplatz. 
         
        Olaf Fronz, Dirk Saeltzer, Bernd Niclas, Uwe Schenderlein, Lutz Hofmann, 
        Gunnar Ritzmann, Jens Flemming, Ralph Berk und Jörg Dern waren am 
        19. Juni gestartet, um wie in dem berühmten Roman von Jules Verne 
        in genau 80 Tagen ohne Flugzeug um die Welt zu reisen. Das haben sie geschafft. 
        Punkt 12 Uhr schlugen die Freunde am Hanfried-Denkmal an und wurden von 
        ihren Familien glücklich in Empfang genommen. Auch Bürgermeister 
        Christoph Schwind und Dezernent Albrecht Schröter begrüßten 
        die "Jena-Botschafter". In knapp drei Monaten durchquerten die 
        Abenteurer 22 Länder und legten 45 000 Kilometer per Auto, Mietwagen, 
        Taxi, Bahn, Schiff oder zu Fuß zurück. Nur einmal mussten sie 
        unfreiwillig ein Flugzeug nehmen, berichtete Lutz Hofmann. In einer indischen 
        Krisen-Provinz wurde der Ausnahmezustand ausgerufen und das Militär 
        setzte die Deutschen eine Nacht lang im Hotel unter Hausarrest. "Man 
        ließ uns dann nur die Wahl, eingesperrt oder ausgeflogen zu werden, 
        worauf wir den Flug nach Kalkutta vorzogen", sagte Hofmann. Ansonsten 
        blieben die Weltreisenden weitgehend von Zwischenfällen oder Krankheiten 
        verschont. 
         
        "Die Erdkugel ist heute ziemlich klein geworden", zog Uwe Schenderlein 
        als Resümee der ungewöhnlichen Reise. Und: Es sei ein Glück 
        in Deutschland oder den USA zu leben. Zuviel Elend, Dreck und Not habe 
        man vor allem in Indien gesehen. "Das werden wir wohl nie vergessen", 
        meinte Schenderlein. Lutz Hofmann erinnerte noch an eines der bewegendsten 
        Erlebnisse: "Wir werden nie vergessen, wie sich die Menschen in der 
        Erdbebenstadt Bam im Iran gefreut haben, als wir unseren Ford Transit 
        dem dortigen Roten Kreuz, ´Roter Halbmond´ , geschenkt haben." 
         
        Wer die glückliche Heimkehr der neun Jenaer mitfeiern will, ist am 
        Samstag ab 19.30 Uhr zu einer Willkommensfete ins Volksbad eingeladen. 
        Alle Informationen über die Reise gibt es im Internet unter "www.w80.de". 
         
        Auf die Idee zu diesem Abenteuer kam das Team, dessen Mitglieder sich 
        meist aus der Schulzeit in Jena kennen, vor zehn Jahren. 1994 als die 
        Mehrzahl von ihnen 30 Jahre alt wurde, beschloss die Truppe, zum 40. Geburtstag 
        eine Weltreise zu unternehmen. Das ist geglückt, auch dank toleranter 
        Arbeitgeber und Kollegen, die den ultralangen Urlaub ermöglichten, 
        sowie einer langen Liste von Sponsoren. 
         
        07.09.2004  
         
          
         
        eingescannte Version 
         
        Teil 1 
         
        Teil 2 
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