Fast wie ein Wochenendausflug  
        Neun Männer starten auf Reise in 80 Tagen um die Welt - Erstes Ziel 
        der Jenaer Gruppe Iran  
         
        Von OTZ-Mitarbeiter Oliver Will Jena.  
         
        Eine Gruppe von neun Männern um die 40 verabschiedete sich am Samstag 
        auf dem Jenaer Markt von Bekannten und Familien. Der Grund: Eine Reise 
        um die Welt in 80 Tagen. 
         
        "Die meisten von uns kennen sich schon seit der Schulzeit", 
        sagt Gunnar Ritzmann, einer von zwei Berlinern in der sonst aus Jenaern 
        bestehenden Gruppe. Vor 15 Jahren sei die Idee in einer Höhle im 
        Kaukasus während einer Wanderrast entstanden: "Wenn wir 40 werden, 
        reisen wir um die Erde." Nachdem die Sache fast in Vergessenheit 
        geraten war, wurde sie vor sechs Jahren wieder aufgegriffen. Im Jahr 2002 
        begannen dann die konkreten Vorbereitungen: Die Route musste geplant, 
        die Visa besorgt und Fahrkarten gekauft werden. Mit auf die Reise geht 
        nur das, was in den Rucksack passt. 
         
        In Anlehnung an Jules Vernes Roman geht es in östlicher Richtung 
        um die Nordhalbkugel. Bis nach Bam im Iran fahren die Neun mit einem Ford 
        Transit, den ein Freund sponsorte. Den Transporter schenken sie in dem 
        vom Erdbeben des vergangenen Jahres betroffenen Ort dem Roten Halbmond. 
        Für den Rest der Strecke sind sie mit Bahnen, Mietwagen und zu Fuß 
        unterwegs, unter anderem nach Delhi, Agra und Hanoi. Zweimal besteigen 
        sie Frachtschiffe: von Hongkong nach Long Beach, Kalifornien, und von 
        Philadelphia nach Antwerpen. Am 7. September, 12 Uhr, wollen die Weltreisenden 
        nach 42 000 Kilometern wieder vorm Jenaer Hanfried stehen. 
         
        "Mir kommt es vor, als ob ich auf einen Wochenendausflug gehe", 
        sagte Jens Flemming am Samstag kurz vor dem Start. Bürgermeister 
        Christoph Schwind überbrachte Grüße der Stadt und stattete 
        die Reisenden mit T-Shirts aus, die sie als Jena-Botschafter ausweisen. 
        "Falls sie eher zurückkommen, werden sie sich ein paar Tage 
        verstecken", so Christoph Schwind. Nach zahlreichen Umarmungen, Küssen 
        und Händedrücken fuhr der Transporter kurz nach zwölf ab. 
         
        Aktuelle Informationen zur Reise unter: www.w80.de 
         
        Quelle: OTZ, 21.06.2004  
          
         
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